Forschungsinstitut Technologie und Behinderung AbI bündelt Wissen zum Testen von Barrierefreiheit

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AbI bündelt Wissen zum Testen von Barrierefreiheit

29.05.2009

Referenten des AbI-Forums; Fotograf:Siegfried Mairböck

Experten beschäftigten sich mit aktualisierten Richtlinien fürs Internet

Damit das Internet auch von Menschen mit Behinderungen problemlos benutzt werden kann, müssen Webseiten barrierefrei sein. Die deutsche Verordnung, die besagt, was eine barrierefreie Seite ausmacht, wird derzeit überarbeitet.

Und da die neue Version dieser Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV) Auswirkungen auf die Testverfahren hat, mit denen festgestellt wird, ob und welche Hindernisse auf einer Webseite Probleme bereiten könnten, lud das Aktionsbündnis für barrierefreie Informationstechnik (AbI-Projekt) am 26. Mai nach Bonn zum Forum "Neue Standards mit Potenzial: Die WCAG 2.0 und die BITV 2 als Grundlage für standardisierte Testverfahren" ein.

Knapp 30 Experten aus ganz Deutschland ließen sich zunächst vom Europa-Koordinator der W3C-Web Accessibility Initiative (WAI) erklären, welche Bedeutung die im Dezember 2008 verabschiedete internationale Richtlinie für barrierefreie Webseiten hat, die WCAG 2.0 (Web Content Accessibility Guidelines) heißt. Shadi Abou-Zahra betonte, wie wichtig diese Richtlinie weltweit gesehen ist. Denn momentan besitzt jedes Land eine andere Verordnung mit unterschiedlichen Inhalten. "Da wünschen wir uns natürlich eine Harmonisierung", sagte Abou-Zahra.

Anschließend informierte Melanie Müller vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales über die Überarbeitung der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV). Die aktualisierte Version wird auf den WCAG 2.0 basieren - mit dem Unterschied, dass zusätzlich noch die Belange gehörloser Menschen und Menschen mit Lernschwierigkeiten Berücksichtigung finden sollen. Daraufhin entbrannte eine Diskussion unter den Experten. Diese sehen noch viel Klärungsbedarf in Hinblick auf die Testbarkeit der Kriterien, die beispielsweise ein Video in Gebärdensprache, oder ein Text in leichter Sprache erfüllen müssen.

AbI-Projektleiter Professor Christian Bühler sagte: "Einheitliche Testverfahren sind wichtig, damit in Deutschland nicht jeder ein Prüfsiegel oder Zertifikat herausgibt und behauptet, eine Webseite sei nach dieser oder jener Prüfung barrierefrei. Die Ergebnisse sollten schließlich überall gleich sein".