Forschungsinstitut Technologie und Behinderung Aktionswoche Demenz am FTB – ein voller Erfolg

Navigation

Servicenavigation

Inhalt

Aktionswoche Demenz am FTB – ein voller Erfolg

mit altem Kram Vertrauheit schaffen

Über 500 interessierte Bürger, betroffene Angehörige und Fachleute besuchten zur Aktionswoche Demenz das Forschungsinstitut Technologie und Behinderung (FTB), deutlich mehr als sich im Vorfeld angemeldet hatten. Vom 5. bis zum 10. Mai konnten sich Besucher über das Krankheitsbild, Hilfsangebote und Betreuungsmöglichkeiten informieren. Wie wichtig das Thema für viele Menschen ist, zeigt die hohe Besucherzahl.

Täglich hatten die Besucher die Möglichkeit, eine Ausstellung mit Gemälden von erkrankten Menschen, die alters- und behindertengerechte Demonstrationswohnung mit technischen Hilfen zur Demenz und einen Ausstellungsbereich mit Beschäftigungsmöglichkeiten zu besichtigen. In einem Demenzparcours konnten demenztypische Veränderungen erlebt werden. Viele Besucher waren überrascht, wie schwierig und frustrierend die Bewältigung alltäglicher Aufgaben und Verrichtungen bei einer Demenzerkrankung werden kann.

Die gesamte Woche über beleuchteten Experten Hintergründe der Krankheit und den Umgang mit Betroffenen. Die Vortragsreihe startete Frau Dr. Ute Brüne-Cohrs von der LWL Universitätsklinik Bochum mit ihrem Vortrag zum Krankheitsbild Demenz, offen gebliebene Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer zur Diagnose oder der Gabe von Medikamenten wurden im Anschluss geklärt. In seinem Vortrag zur Kommunikation mit demenzerkrankten Menschen nahm Detlef Rüsing, Leiter des Dialog- und Transferzentrums der Universität Witten-Herdecke, anhand von eigenen Erfahrungen den über 60 Zuhörerinnen und Zuhörern die Angst vor dem Umgang mit Erkrankten: „Man darf auch mal sauer sein“. Welche Entlastungsmöglichkeiten es für pflegende Angehörige gibt, verdeutlichte Herr Wolfgang Wessels vom Demenz-Servicezentrum der Region Ruhr. Die Zentren der Landesinitiative Demenz-Service Nordrhein-Westfalen bieten Angehörigen ein vielfältiges Beratungs- und Unterstützungsangebot. Frau Anne Kathrin-Stein, Mitarbeiterin der Evangelischen Stiftung Volmarstein (ESV), berichtete gemeinsam mit Kolleginnen aus Alten- und Pflegeeinrichtungen über Angebote für Menschen mit Demenz. Die Referentinnen konnten dabei auf eigene Erfahrungen aus ihrer täglichen Arbeit zurückgreifen und vielfältige Betreuungsangebote der ESV näher vorstellen.

Eine Besonderheit war am Freitagnachmittag der „Besuch“ des Therapie-Roboters „Paro“. Das mit Sensoren ausgestattete Plüschtier in Form einer Robbe reagiert auf Ansprechen (z.B. seinen Namen) sowie auf Berührungen und kann zur Betreuung und Unterhaltung von Menschen mit Demenz eingesetzt werden. Die anwesenden Besucherinnen und Besucher machten eigene Erfahrungen mit dem Roboter und sprachen mit einer Ergotherapeutin der LWL-Klinik Bochum ausführlich über die Einsatzmöglichkeiten, aber auch über Grenzen und Nachteile eines solchen Therapie-Mediums.

Beeindruckend war für viele Besucher auch die Bilderausstellung. Über mehrere Jahre hinweg malte Frau Ulla Johr-Mennigmann vom Institut für angewandte Empathie mit einer Gruppe von demenzerkrankten Menschen. Dabei entstand eine Reihe von Gemälden, von denen jedes seine eigene Geschichte erzählt. An mehreren Tagen gab Frau Johr-Mennigmann Einblick in den Hintergrund des Projekts und die Entstehungsgeschichte der Bilder.

Eine große Bandbreite an technischen Hilfen bei Demenz wurde in der Demonstrationswohnung des FTB gezeigt. Neben einfachen Lösungen, wie einem automatischen Abfluss für die Badewanne, wurden auch komplexere Systeme, wie vernetzte Rauchmelder oder ein mit Sensoren ausgestattetes Pflegebett, gezeigt. Während der gesamten Aktionswoche standen die Wohn- und Hilfsmittelberater des FTB den Fragen der Gäste Rede und Antwort.