Forschungsinstitut Technologie und Behinderung Pfarrer Ernst Springer verstorben. Evangelische Stiftung Volmarstein trauert um ehemaligen Vorstand

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Pfarrer Ernst Springer verstorben. Evangelische Stiftung Volmarstein trauert um ehemaligen Vorstand

12.12.2008

Pfarrer Ernst Springer, langjähriger Vorstandssprecher der Evangelischen Stiftung Volmarstein verstarb am Mittwoch plötzlich und unerwartet im Alter von nur 66 Jahren. „In den 18 Jahren seiner wertvollen Arbeit für die Stiftung hat Pfarrer Ernst Springer immer das Ziel der ESV verwirklicht, die Lebensqualität der ihm anvertrauten Menschen spürbar zu steigern“, so Pfarrer Jürgen Dittrich, jetziger Vorstandssprecher der Evangelischen Stiftung Volmarstein und Ulrich Neumann, kaufm. Vorstand. „Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden besonders seiner Familie.“

Ernst Springer wurde kurz vor Weihnachten im Jahre 1941 in Hagen geboren. In Mettingen und Ibbenbüren ging er zur Schule und begann 1961 mit dem Studium der evangelischen Theologie, Soziologie und Psychologie in Münster, Wien und Göttingen. Nachdem er seine theologischen Examina abgelegt hatte, war Ernst Springer 1969 bis 1974 Gemeindepfarrer in Hamm und im Nebenamt der Jugendpfarrer des Kirchenkreises Hamm. Danach führte sein Weg nach Hagen: Von 1974 bis 1988 war er Pfarrer für Diakonie des Kirchenkreises Hagen, womit die Aufgabe des Geschäftsführers des Diakonischen Werkes Hagen und gleichzeitig die Funktion des Synodalbeauftragten für Diakonie verbunden war. Nach diesen 14 Jahren Diakonieverantwortung auf Kirchenkreisebene wurde er 1988 zum Vorstand der Evangelischen Stiftung Volmarstein berufen. Dieses Amt führte er bis zu seinem Ruhestand am 31.12.2006 aus.

„In diesen Jahren hat Ernst Springer in enger Zusammenarbeit mit dem kaufmännischen Vorstand die ehemals ‚Orthopädischen Anstalten Volmarstein’ zu einem modernen diakonischen Unternehmen entwickelt“, erläutert Jürgen Dittrich. Im Bereich der diakonischen Alten-, Kranken- und Behindertenhilfe leitete er den Prozess der Dezentralisierung ein. Einrichtungen weit über Volmarstein hinaus, in Hagen, Gevelsberg, Witten und Mecklenburg-Vorpommern brachte er mit auf den Weg. Ein durchlässiges Verbundsystem offener, ambulanter, teilstationärer und stationärer Hilfen konnte dank seinem Mitwirken aufgebaut werden.

„Dabei lag ihm die Arbeit am diakonischen Profil besonders am Herzen, gerade angesichts der aktuellen sozial- und bioethischen Herausforderungen“, erläutert Vorstand Ulrich Neumann. Pfarrer Springer arbeitete dazu in unterschiedlichen Gremien und Ausschüssen der Diakonie, unter anderem als Vorsitzender.

Drei Ausschüsse verdeutlichen seine Arbeit und sein Interesse: Lange Zeit war Ernst Springer Vorsitzender des Fachverbandes Behindertenhilfe in den Diakonischen Werken Westfalen und Lippe. Außerdem war er im theologisch-sozialpolitischen Ausschuss des Diakonischen Werkes von Westfalen und Bioethik-Beauftragter des Bundesverbandes evangelischer Behindertenhilfe im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland. Dittrich: „In dieser Gremienarbeit zeigt sich das Interesse an ethischen Fragen und noch mehr an der Erarbeitung von evangelischen Positionen zu schwierigen Themen im Grenzbereich von Ethik und Medizin.“

„Unsere Gesellschaft braucht nicht die Devise ‚Fit for fun’, sondern sie braucht die Devise ‚Fit for justice’“, sagte Pfarrer Springer bei seinem Abschied von der ESV. „In diesem Sinne wollen wir das Andenken an Pfarrer Ernst Spinger bewahren – zum Wohle behinderter, alter und kranker Menschen“, erklärt Jürgen Dittrich.