Online-Artikel Die Prinzipien des universellen Design

Eine Übersetzung aus dem Englischen.

Titel des Originals: The Principles of Universal Design.
Copyright 1997 by New York State University, The Center for Universal Design.

Universelles Design: Ist die Auslegung von Produkten und Umgebungen, sodass sie für alle Menschen nutzbar sind, soweit irgend möglich ohne erforderliche Anpassungen oder spezialisierte Auslegungen.

Die vorgelegten Prinzipien wurden von einer Gruppe von Architekten, Produkt Designern, Ingenieuren, Landschaftsplanern und Forschern gemeinsam erarbeitet, um für eine breite Gruppe von Planern, etwa aus dem Bereich Landschaft und Umwelt, Kommunikationsdienste, usw. Richtlinien zur Verfügung zu stellen. Diese sieben Prinzipien können dazu benutzt werden, vorhandene Produktentwürfe zu bewerten, den Entwurfsprozess zu leiten und sowohl die Designer, wie die Verbraucher über die Charakteristiken von besser nutzbaren Produkten und Umgebungen weiterzubilden.

Die Prinzipien für universelles Design werden nun im folgenden Format vorgestellt: Name des Prinzips mit einem präzisen und einer einfach erinnerbaren Aussage des Schlüsselkonzepts des Prinzips Definition des Prinzips mit einer kurzen Beschreibung der Hauptrichtung für den Entwurf und Richtlinien mit einer Liste von Schlüsselelementen, die im Design berücksichtigt werden sollten und zum Prinzip gehören (möglicherweise sind nicht alle Richtlinien relevant für alle Begriffe).

Prinzip 1: Breite Nutzbarkeit.

Das Design ist für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten nutzbar und marktfähig.
Richtlinien:

  • Gleiche Möglichkeiten der Nutzung für alle Nutzer zur Verfügung stellen: identisch, soweit möglich; gleichwertig, falls dies nicht möglich ist.
  • Ausgrenzung oder Stigmatisierung jedwelcher Nutzer vermeiden.
  • Mechanismen zur Erhaltung von Privatsphäre, Sicherheit und sicherer Nutzung sind für alle Nutzer gleichermaßen verfügbar sein; das Design für alle Nutzer ansprechend gestalten.

Prinzip 2: Flexibilität in der Benutzung.

Das Design unterstützt eine breite Palette individueller Vorlieben und Möglichkeiten.
Richtlinien:

  • Wahlmöglichkeiten der Benutzungsmethoden vorsehen.
  • Rechts- oder linkshändigen Zugang und Benutzung unterstützen.
  • Die Genauigkeit und Präzision des Nutzers unterstützen.
  • Anpassung an die Schnelligkeit des Benutzers vorsehen.

Prinzip 3: Einfache und intuitive Benutzung.

Die Benutzung des Designs ist leicht verständlich, unabhängig von der Erfahrung, dem Wissen, den Sprachfähigkeiten oder der momentanen Konzentration des Nutzers.
Richtlinien:

  • Unnötige Komplexität vermeiden
  • Die Erwartungen der Nutzer und ihre Intuition konsequent berücksichtigen.
  • Ein breites Spektrum von Lese- und Sprachfähigkeiten unterstützen.
  • Information entsprechend ihrer Wichtigkeit kennzeichnen.
  • Klare Eingabeaufforderungen und Rückmeldungen während und bei der Ausführung vorsehen.

Prinzip 4: Sensorisch wahrnehmbare Informationen.

Das Design stellt den Benutzern notwendige Informationen effektiv zur Verfügung, unabhängig von der Umgebungssituation oder der sensorischen Fähigkeiten der Benutzer.
Richtlinien:

  • Unterschiedliche Modi für redundante Präsentation wichtiger Informationen vorsehen (bildlich, verbal, taktile).
  • angemessene Kontraste zwischen wichtigen Informationen und ihrer Umgebung vorsehen.
  • Maximierende Lesbarkeit von wichtigen Informationen.
  • Unterscheiden von Elementen in der Art der Beschreibung (z. B. einfache Möglichkeit nach Anweisungen oder Instruktionen zu geben).
  • Kompatibilität mit einer Palette von Techniken oder Geräten, die von Menschen mit sensorischen Einschränkungen benutzt werden, vorsehen.

Prinzip 5: Fehlertoleranz.

Das Design minimiert Risiken und die negativen Konsequenzen von zufälligen oder unbeabsichtigten Aktionen.
Richtlinien:

  • Arrangieren der Elemente zur Minimierung von Risiken und Fehlern: die meistbenutzten Elemente am besten zugänglich; risikobehaftete Elemente vermeiden, isolieren oder abschirmen.
  • Warnungen vor Risiken und Fehlern vorsehen.
  • Fail-Safe-Möglichkeiten vorsehen.
  • Bei Operationen, die Wachsamkeit verlangen, unbewusste Aktionen nicht ermutigen.

Prinzip 6: Niedriger körperlicher Aufwand.

Das Design kann effizient und komfortabel mit einem Minimum von Ermüdung benutzt werden.
Richtlinien:

  • Die Beibehaltung der natürlichen Körperhaltung ermöglichen.
  • Angemessene Bedienkräfte verlangen.
  • Minimierung sich wiederholender Aktionen.
  • Andauernde körperliche Beanspruchung vermeiden.

Prinzip 7: Größe und Platz für Zugang und Benutzung.

Angemessene Größe und Platz für den Zugang, die Erreichbarkeit, die Manipulation und die Benutzung unabhängig von der Größe des Benutzers, seiner Haltung oder Beweglichkeit vorsehen.
Richtlinien:

  • Eine klare Sicht auf wichtige Elemente für jeden sitzenden oder stehenden Benutzer vorsehen.
  • Eine komfortable Erreichbarkeit aller Komponenten für alle sitzenden oder stehenden Benutzer sicherstellen.
  • Unterstützen unterschiedlicher Hand- und Greifgrößen.
  • Ausreichend Platz für die Benutzung sonstiger Hilfsmittel oder von Hilfspersonen vorsehen.

Fazit

Diese sieben Prinzipien beziehen sich nur auf die universelle Nutzbarkeit des Designs. Darüber hinaus müssen beim Entwurf natürlich andere Aspekte, wie Ökonomie, Kultur, Geschlecht, Umwelt oder Technik berücksichtigt werden. Die aufgeführten Design-Prinzipien bieten Anleitungen zum Entwurf, zur besseren Berücksichtigung von Möglichkeiten, welche die Bedürfnisse von möglichst vielen Nutzern einschließen.

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