Projekt: Barrieren Melde- und Monitoringstelle – Berufliche Teilhabe durch endnutzerinitiierten nachhaltigen Abbau von Barrieren in arbeits- und berufsrelevanten Informations- und Kommunikationsprozessen (Barrieren-MeMo)

Projekt-Beschreibung

Motivation

Im Rahmen des Aktionsbündnisses für barrierefreie Informationstechnik (AbI) wurde eine Meldestelle für Web-Barrieren eingerichtet. Das Konzept der Meldestelle sah vor, dass Menschen mit Behinderungen melden konnten, wo sie im Internet auf Barrieren stießen.

Barrieren im Internet, also unzugängliche Web-Seiten, stellen aber nur einen Teil digitaler Barrieren dar. Neben Web-Barrieren gibt es beispielsweise auch Barrieren bei Online-Dokumenten, Software oder bei Informations- und Service-Terminals, wie Geldautomaten oder Fahrkartenautomaten.

Ziel des Projekts "Barrieren Melden und Monitoring" war der endnutzerinitiierte nachhaltige Abbau von Barrieren in arbeits- und berufsrelevanten Informations- und Kommunikationsprozessen, um die Teilhabe-Chancen von Menschen mit Behinderung im ersten Arbeitsmarkt zu verbessern.

Arbeitsbeschreibung

Im Projekt wurde eine Melde- und Monitoring-Stelle für digitale Barrieren (Barrieren-MeMo) betrieben. Hier konnten digitale Barrieren direkt gemeldet werden. Wurde von Nutzern die Barrierefreiheit im Internet, in Online-Dokumenten, von Software, Automaten sowie Informations- und Serviceterminals bemängelt und an die Meldestelle gemeldet, wurde diese aktiv. Sie setzte sich dann mit den Anbietern in Verbindung, erläuterte ihnen die bestehenden Probleme der Nutzerinnen und Nutzer, und bittete darum, die entsprechenden Barrieren abzubauen. Ebenfalls hat die Meldestelle die Anbieter hinsichtlich der Frage, wie Barrierefreiheit umsetzbar ist, beraten und unterstützt.

Darüber hinaus wurde eine App für Barriere-Meldungen auf mobilen Endgeräten (Smartphones, Tablet PCs usw.) entwickelt.

Comic-Superheldenfigur Giesbert mit dem Slogan Melden macht helden

Im Rahmen der Kooperation mit der TU Dortmund beschäftigten sich zwölf Studentinnen im Rahmen eines zweisemestrigen Studienprojekts mit der Barrieren Melde- und Monitoringstelle. Neben Impulsen für die App-Entwicklung erarbeiteten sie einen Katalog mit Handlungsempfehlungen für die Meldestelle, drei Kurzfilme, die die Arbeit der Meldestelle bewerben, die Figur Giesbert, die als Sympathieträger fungiert sowie den Slogan „Melden macht Helden“.

Eine langfristige Aufgabe war die Beobachtung von Web-Seiten (Monitoring). Von Interesse waren hier insbesondere Angebote aus dem Bereich der Berufs- und Arbeitswelt, also zum Beispiel Portale mit Stellenangeboten oder Ausbildungsplätzen.

Wenige Wochen vor Projektende trat, am 22. Dezember 2016, die EU-Richtlinie über den barrierefreien Zugang zu Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen in Kraft, die in den darauffolgenden Monaten in deutsches Recht umgewandelt wurde. Interessanterweise enthält die Richtlinie Forderungen nach einem Feedback Mechanismus und einer langfristigen Überwachung (Monitoring) der Webauftritte öffentlicher Stellen. Das sind zwei Aspekte, die im Projekt Barrieren Melde- und Monitoringstelle eine große Rolle gespielt haben.

Arbeitsschwerpunkte des KBV

  • Einrichtung und technischer Betrieb eines Online-Meldesystems für digitale Barrieren
  • Entwicklung einer App zur Meldung von digitalen Barrieren bei Terminals und Automaten
  • Monitoring berufsrelevanter Web-Seiten

Förderung

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) aus dem Ausgleichsfond gefördert.

Logo gefördert durch Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Ausgleichsfonds.